Die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie haben natürlich auch vor der Chuchi nicht halt gemacht. Unser regulärer Kochabend im März war der erste, der ausfiel – ging halt nicht anders.
Wir haben uns stattdessen mit der digitalen Variante beholfen – Kochen en groupe: im familiären Umfeld, aber mit Webcam und Monitor. Es gab mehrere Events dieser Art, und bevor ich jetzt das Rad neu erfinde, zitiere ich einfach den Artikel aus der Feder unseres Kochbruders Hajo Hofmann, der die Geschehnisse wunderbar beschrieben hat (erschienen im Hummer 3/2020):
Wie kocht es sich gemeinsam in Zeiten von Corona?
Wie halten wir unsere Küchen aber vor allem auch unsere Freundschaften und unseren kulinarischen Austausch am Leben? Wie macht man sich gemeinsam einen genussvollen Abend, ohne sich treffen zu können? Die Chuchi Pompejanum „geht“ dafür digital und hat (nun)bereits seit Anfang März ihren insgesamt dritten virtuellen Chuchi-Familienkochabend durchgeführt.
Dank fachkundiger Organisation durch unseren Webmaster MdC Dr. Christof Rehbein, der die entsprechenden Schaltungen über „Zoom“ vorbereitete, sowie guter Ideen und des Engagements unserer Kochbrüder konnten wir auch in diesen Zeiten einige schöne gemeinsame Stunden im Zeichen der Freundschaft und der Kulinarik verbringen.
Statt des gewohnten Mittwochs war es nun der Samstagabend, den wir uns für unser Experiment aussuchten. Start um 18 Uhr mit dem Aperitif zusammen mit unseren Familien in den ersten Kochabend am 4. April unter dem Motto „Spargel“. Kochbruder Frank Welzbacher, MdC, gab das kleine Menue vor und organisierte die wesentlichen Zutaten sowie ein exquisites begleitendes Weinpaket vom Weingut Giegerich aus Großwallstadt. Amuse Gueule und erster Gang war jedem einzelnen selbst überlassen, der gemeinsame Hauptgang bestand im Klassiker aus Wiener Schnitzel, Spargel mit Schnittlauch-Mousseline, Grüner Soße oder Hollandaise sowie einem selbst gewählten Dessert als Abschluss.
Das gegenseitige Schauen in die Töpfe und auch auf die Teller gelang besser als gedacht. Beim Erspüren der Düfte war dies erwartet schwierig, aber das Zuprosten, der Austausch beim, um und über das Kochen war intensiv. So waren unsere Familien bis spät in den Abend mit Eifer und vor allem mit viel Freude dabei.
Nach gelungenem ersten Versuch setzten wir das Experiment am 18. April mit ähnlicher Struktur fort. Diesmal gab unser Bruder und Sprecher der Ordensoberen, GMdC Horst Ruppert, das Menue und die Einkaufsliste vor. Rezepte kamen von Dieter Müller und Johanna Maier: Amuse, Sylter Austern mit rotem Zwiebelconfit und Beurre Blanc, Garnelen mit Basilikumnudeln und grünem Spargel, Kalbsrahmgulasch, Erdbeersorbet. Dazu eine passende Auswahl französischer Tropfen von unserem „Hoflieferanten“ Ulli Grappmann aus Aschaffenburg. Erneut war es ein gelungener, kulinarisch anspruchsvoller und sehr familiärer Kochabend bis in den späten Samstagabend hinein.
Den Höhepunkt lieferte nun am 9.Mai unser Chuchileiter, GMdC Roland Ritter, der uns nicht nur den Menuevorschlag lieferte, sondern zudem für jede Familie eine komplette Kiste mit allen Zutaten des Menues, den entsprechenden Rezepten und einer passenden Flasche „Chateau Juvenal Rosé“ abholbereit für alle in der Chuchi bereit stellte. Das Menue: Aperitif, Amuse, Risotto mit grünem Spargel, Kräutern und Zitrone, Entrecôte vom Kalb mit Spargel und Sauce Bearnaise, Rosette von frischen Erbeeren mit Grand-Marnier-Eis auf Rhabarberschaum. Erneut erlebten wir einen großartigen Abend mit tollen Gerichten, neuen Aromenkombinationen und sehr viel Spaß gemeinsam mit unseren Schwägerinnen und dem kulinarischen Nachwuchs.
Natürlich können solche Abende keinen regulären Kochabend und keinen persönlichen Austausch vollständig ersetzen. Gleichwohl haben wir gerade in diesen schwierigen Zeiten die virtuellen Familienkochabende sehr genossen und können anderen nur empfehlen es uns gleich zu tun – zumindest solange die Beschränkungen andauern. Wir freuen uns darauf, bald wieder „live“ zu sein und (solange die Krisensituation noch dauert….) auf unser nächstes virtuelles Kochen in der „Chuchi Pompejanum 2.0“.